Komposttoiletten Meki High School

Vor allem in den ländlichen Regionen Äthiopiens haben viele Menschen keinen Zugang zu hygienisch vertretbaren Toiletten, wodurch sie einem erhöhte Gesundheitsrisiko ausgesetzt sind und das Grundwasser durch Fäkalbakterien verunreinigt wird. Um diesem Problem entgegenzuwirken und die Lebensumstände der Schüler*innen der Meki Highschool zu verbessern, wurden auf dem Gelände der Schule von der Caritas Meki in Zusammenarbeit mit der Caritas Vorarlberg 28 neue Komposttoiletten für rund 1000 Schüler*innen errichtet.

Im Zuge der Nutzung der Komposttoiletten werden menschliche Exkremente und Urin (getrennt voneinander) von Bakterien zu Komposterde und Dünger verarbeitet. Das Bedecken der Fäzes mit Streumaterial nach jedem Toilettengang fördert nicht nur die Kompostherstellung, sondern trägt auch zur Reduktion des Geruches bei – Komposttoiletten riechen folglich weniger als „normale“ Toiletten. Der so entstandene Kompost unterstützt die Bepflanzung des Schulhofes mit Bäumen und wird auch auf der St. Josephs Farm (einem weiteren Projekt der Caritas Vorarlberg in der Region) verwendet, wodurch die nachhaltige regionale Landwirtschaft gefördert wird.

Komposttoiletten haben noch einen weiteren Vorteil - sie funktionieren gänzlich ohne Wasser. Durch die Verwendung dieser Toiletten können, im Vergleich zu Spültoiletten, täglich 25.000 Liter Wasser gespart werden. Auch der Verunreinigung des Grundwassers wird entgegengewirkt und die Trinkwasserqualität bleibt dadurch erhalten. Bei Trockentoiletten wird im Gegensatz zu den uns bekannten Spültoiletten kein Wasser benötigt. Solche Toiletten sind eine hervorragende Alternative für Regionen mit Wasserknappheit. Ein weiterer Vorteil ist, dass man sich mit Trockentoiletten komplizierte Installationen von Wasser- und Abwasserrohren sowie Kläranlagen erspart. Die sind übrigens auch in Österreich in wenig besiedelten, ländlichen Regionen schwer finanzierbar.

Die Fäzes und der Urin werden bei den Trockentoiletten der Meki High-School getrennt in Behältern gesammelt. Die Fäzes werden mit Streumaterial, das nach jeder Verwendung zugegeben wird, trocken gehalten. Sobald der Behälter ausreichend gefüllt ist, wird das Material zur anliegenden Baumschule gebracht, wo es kompostiert wird. Der Urin fungiert als Dünger.

Um den Schüler*innen das Prinzip und die Funktionsweise der Komposttoiletten näher zu bringen, entwarfen die Jugendbotschafter*innen in Vorarlberg passendes Infomaterial, welches in Zusammenarbeit mit den Schüler*innen vor Ort erweitert wurde. Toiletten sind in Äthiopien bislang ein Tabuthema – durch das Projekt soll dieser Tabuisierung entgegengewirkt werden. Zudem sollen die Schüler und Schülerinnen über Hygiene und die Vorteile von Kompostierung aufgeklärt werden.

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Bambus - wertvolles Baumaterial

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Kompostzentrum Meki